UND NACH DEM BASENFASTEN? BASISCH ESSEN IM ALLTAG
Basenfasten wird immer populärer. Doch wie geht es nach der Fastenkur weiter? Basisch essen! Ist der Körper erst einmal entlastet, sollte es idealerweise mit gesunder basischer Ernährung weitergehen. Doch wie setzt man es im Alltag um? Was ist zu beachten? Grundsätzlich geht es bei gesunder Ernährung unter Berücksichtigung des Säure-Basen-Haushalts nicht darum, Säuren komplett zu meiden. Ganz im Gegenteil: Der Körper braucht bestimmte Säuren wie beispielsweise die Aminosäuren, die die Bausteine von Eiweiß und überlebenswichtig sind. Gleiches gilt für die Fettsäuren, die für die Aufrechterhaltung der Zellwände, die Funktionalität des Stoffwechsels und Ähnliches zuständig sind. Bei gesunder Ernährung im Anschluss ans Fasten geht es vielmehr darum, die basische Ernährung nach und nach in die Essensplanung die Ernährung hineinzubringen.
WIE VIEL BASISCH IST GESUND?
Von der Unterteilung der Nahrungsaufnahme in basische Lebensmittel und gute säurebildende Lebensmittel gibt es keine ganz klaren Empfehlungen. Mal wird eine 80-20-Regel empfohlen – also von 100 % Nahrungsaufnahme gilt die Empfehlung für 80 % basische Speisen und 20 % gute Säurebildner – mal eine 70-30-Regel. Wir selbst empfehlen langfristig die 80-20-Regel.
Wichtiger zu Beginn ist jedoch überhaupt erstmal in diesen 70-30 bzw. 80-20-Ablauf zu kommen. 70-30 ist gut für den Beginn, da man gerade anfangs nicht zu streng mit sich sein sollte. Diverse Studien zeigen, dass eine streng begonnene Ernährungsumstellung auch schnell zu Hilflosigkeit, Frust und Heißhunger führt. Warum nicht z. B. zum Anfang 1-3 basische Tage in die Woche einstreuen an denen Sie basisch essen und dann sukzessive ausbauen? Auch sollte man sich nicht völlig kasteien. Es wäre schade, wenn man beim Pizzaessen mit Kollegen als einziger an einem Salatblatt mümmelt und dazu an stillem Wasser nippt, wenn die Lust auf Pizza sowie ein Glas Wein größer ist. Man muss nur zusehen, dass die Tage darauf nicht ebenso ungesund gegessen wird und man wieder »in die Spur«, hin zu einer basischen Ernährung kommt.
Wenn also Samstagmorgen der Backfisch auf dem Wochenmarkt so gut geschmeckt hat, dann sollten es mittags nicht noch die Bratkartoffeln mit ordentlich Speck sein und nachmittags nochmal der Kuchen. Wer also an einem Tag mal ein wenig über die Stränge geschlagen hat, sollte die kommenden Tage wieder besser auf sich und seine Ernährung achten. Eine gute Verteilung ist für den Körper besser wegzustecken bzw. zu kompensieren, als zwei Tage in die Vollen zu gehen. Bedenken Sie, dass eine Ernährungsumstellung nicht von einem auf den anderen Tag zu erzielen und schon gar nicht zu erzwingen ist.
Mein Vorschlag für Sie: Wenden Sie gern die 70-30-Regel zu Beginn auf die Woche gesehen an. Wenn Sie sich damit wohl fühlen gehen Sie zur 80-20-Regel über. Wenn auch das gut auf die Woche gesehen klappt, dann können Sie die Regel nach und nach auf die einzelnen Tage anwenden.
EIN GEFÜHL FÜR ESSEN
Ein zu viel an Burger, Lasagne & Co. schlägt sich mit der Zeit unweigerlich auch auf das Körpergewicht nieder. Es ist nicht so, dass Übergewichtige nicht wissen, dass ein Apfel gesünder ist als Süßigkeiten. Sie haben es oftmals lediglich verlernt, ein Gefühl für ihre Ernährung zu haben und zu wissen, was ihr Körper jeden Tag braucht. Ein Nachteil des ‚Verlernens‘: Langjährige Ernährungsfehler verzeiht der Körper nicht sehr gut. Wer seine Ernährung bewusst umstellt und ein Gefühl dafür entwickelt, was gut ist und was nicht, hat mit der 80-20-Regel eine gute Richtlinie, die auch gewisse Freiheiten lässt und den Körper auf Dauer nicht belastet. Ganz im Gegenteil.
BASISCH ESSEN – TIPPS FÜR DEN ALLTAG:
• Frühstück – für einige ist morgens schon der Tag gelaufen! Statt einem Weißmehltoast mit Butter und Wurst oder dem Schokoaufstrich greifen Sie doch mal zu einem basischen Frühstück. Ein warmer Brei ist schnell zubereitet und mit einem Esslöffel Apfelmus und etwas Zimt gerade im Winter ein Genuss. Und falls Sie morgens lieber etwas Kaltes essen mögen: Nehmen Sie ein basisches Müsli, geben frische Früchte dazu und fertig ist die gesunde Alternative.
• Vorkochen – hilft auch sehr gut gegen Heißhungerattacken am Abend. Für ein paar Tage oder eine Woche gesund vorkochen, ermöglicht abends ein gesundes Essen und verhindert den Besuch beim Dönerladen, wenn man keine Lust hat zum Kochen.
• Obstkorb statt Schokolade – besonders am Arbeitsplatz ist das die gesündere Variante und hält zusätzlich den Geist wach. Schokolade bringt recht schnell ein nächstes Konzentrationstief, weil der Körper damit beschäftigt ist, den ganzen Zucker abzubauen. Mit einem Schnell-Apfelschneider sind auch rasch praktische Schnitze hergestellt.
• Karotten für Süßmäulchen – für alle, die zum Nachmittag hin etwas Süßes brauchen. Wenn man Karotten etwas länger kaut, entwickelt sich eine angenehme Süße, die eine gesunde Variante zum Kuchen ist. Auch eine Banane ist hier die gesündere Alternative zur Sahnetorte.
• Autobahnraststätte statt Fast-Food-Restaurant – für alle, die oft auf der Autobahn unterwegs sind, bieten solche Raststätten die gesündere Alternative zum Drive-through. Z. B. Backofenkartoffel oder Reis statt Pommes. Gemüseauflauf (hier eher zur Variante mit Tomatensauce als mit Béchamel- oder Käsesauce greifen) oder Salatbuffet statt Pizza.
• Und für all die, die unterwegs schon mal eine Heißhungerattacke bekommen, empfehlen wir immer ein paar entkernte Datteln oder eine Banane sowie stilles Wasser zu sich zu nehmen. Oftmals ist »Hunger« auch nur ein nicht erkannter »Durst«. Trinken Sie daher regelmäßig stilles Wasser (und keine übersüßten Limonaden oder Säfte).
Zuhause können Sie in Ruhe die basische, pflanzliche Küche für sich entdecken, falls noch nicht geschehen. Ob ein asiatisches Curry, ein indisches Dal oder ein deutscher Gemüseeintopf – es kann so gut schmecken, sich basisch und vollwertig zu ernähren! Das Internet und der örtliche Buchhandel sind voll von basischen Rezepten bzw. Kochbüchern mit basischen Lebensmitteln. Informieren Sie sich und haben Sie Freude an basischer Ernährung!
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